© 2024 Thomas Buchner
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Das Akkordeon
Das Akkordeon ist mein Hauptfach und ich spiele es seit 1986. Entsprechend kann ich
Schüler auf diesem Instrument bis zur Musikhochschulreife begleiten. Zudem begleite ich
Schüler bei ihrem Werdegang am musischen Gymnasium oder bei ihrer Teilnahme an den
freiwilligen Leistungsprüfungen. Ich unterrichte sowohl Melodiebaß als auch Standardbaß
und kann Anfänger auch im C-Griff Knopfsystem unterweisen.
Bei der Ausbildung beschränke ich mich nicht rein auf deutsche Akkordeonliteratur. Für
den Anfängerunterricht verwende ich überwiegend die Palmer-Hughes Schule aus den
USA. Der Vorteil dieser Methode ist, daß Schüler damit auch den Bassschlüssel lesen
lernen, was in Deutschland leider immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Die
traditionelle Methode mit den alten deutschen Schulwerken wird leider noch viel zu oft
praktiziert und verwehrt Schülern das tiefe Verständnis von Musiktheorie und später der
Bearbeitung und Übertragung beispielsweise von interessanter Klavierliteratur.
Wissenswertes zum Instrument
Das Akkordeon ist ein sehr vielfältiges Instrument. Man könnte es auch als "Klavier zum
mitnehmen" bezeichnen. Auf dem Akkordeon kann ein großes Spektrum von Musikstilen
gespielt werden. Von unterschiedlichen Volksmusikstilen über Barockmusik, Filmmusik,
Klassik bis hin zu Rock, Pop, Jazz und vielem mehr läßt das Akkordeon kaum Wünsche
offen.
Für Einsteiger ist es ein ideales Instrument, da die
Töne nicht erst mühsam geformt und gestaltet werden
müssen, sondern schon fertig im Instrument eingebaut
sind und nur darauf warten durch einen Tastendruck
zum Klingen gebracht zu werden. Im Prinzip wird der
Klang beim Akkordeon, wie auch bei allen anderen
Handzuginstrumenten, mit Stimmzungen erzeugt.
Durch ziehen oder drücken des Balges entsteht ein
Luftstrom im Instrument und dieser bringt dann die
Stimmzungen zum Schwingen. Die Klangerzeugung
erfolgt damit genauso wie bei einer Mundharmonika.
Ein Akkordeon gibt es in den unterschiedlichsten
Ausführungen. So kann beim chromatischen Akkordeon die Diskantseite, die mit der
rechten Hand gespielt wird, entweder aus einer Pianoklaviatur oder einem Knopfsystem
bestehen.
Die Bassseite ist mit dem sogenannten Standardbassmanual ausgestattet. Für Musikstile
wie Barock, zeitgenössische Kompositionen oder Jazz wird auch das Melodiebassmanual
benötigt. Auf diesem können, genau wie auf der Diskantseite, Melodien über mehrere
Oktaven gespielt werden.
Größere Instrumente verfügen zudem über Registerschalter, sowohl auf der Diskant, als
auch auf der Bassseite, mit denen die Klangfarbe verändert werden kann. Wichtig ist
auch die Stimmung eines Instruments. Die gängigen Instrumente sind in der Regel so
gestimmt, daß jede Art von Musik mit einem schönen Klangerlebnis darauf gespielt
werden kann. Bestimmte Musikstile erfordern jedoch auch spezielle Stimmungen für die
authentische Klangerfahrung. So gibt es verschiedene Stimmungen beispielsweise für
Jazz, Barockmusik, alpenländische Folksmusik oder Musettemusik.
Die Auswahl des richtigen Instrumentes
Um das richtige Instrument für einen Spieler zu finden, ist erst einmal die Körpergröße
ausschlaggebend. Hierdurch entscheidet sich, ob ein Instrument mit 48, 72, 96 oder 120
Bässen gespielt werden kann. Die Größe bestimmt auch das Gewicht des Instrumentes,
was gerade für Spieler, die viel mit dem
Instrument unterwegs sind, ein Kriterium sein
wird.
Bei der Frage, ob ein gebrauchtes, oder ein
neues Instrument besorgt werden soll, scheiden
sich die Geister. Ich persönlich empfehle beim
Neueinstieg grundsätzlich kein neues Instrument
zu kaufen. Hierfür reicht es in der Regel, sich
ein gut erhaltenes und generalüberholtes
Instrument bei einem Fachhändler zu besorgen.
Die Preise sind dabei sehr unterschiedlich.
Beispielsweise gibt es ein gebrauchtes 48 Bass
Instrument bei einem Fachhändler oft schon ab
650 Euro, ein 72 Bass Instrument ab 800-1000
Euro.
Sollten Sie bereits ein Instrument in Aussicht haben, dann erlauben Sie mir bitte, Ihnen
folgende Empfehlungen mit auf den Weg zu geben: Den größten Spielspaß erreichen Sie
immer auf hochwertigen Instrumenten.
Dazu sollten Sie auch immer zu Instrumenten der bekannten Markenhersteller greifen,
egal ob neu oder gebraucht.
Leider kursieren immer mehr Billiganbieter auf dem Markt die mit den angebotenen
Neuinstrumenten vergleichbare Modelle von Markenherstellern oft mit einem über 50%
günstigerem Preis unterbieten.
Die Qualitätskriterien für ein gutes Instrument sind vielfältig und ich möchte Ihnen nur
ein paar aufführen.
Entscheidend ist schon einmal die Auswahl der im Instrument verbauten Materialien. Dies
entscheidet dann, ob die Stimmung des Instrumentes lange hält, der Balg dicht hält, der
Lack nicht beim leichtesten Schlag abplatzt oder das Instrument schon nach wenigen
Jahren im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderfällt. Schlechtes Material führt zu
ungenau ansprechenden Stimmzungen und Klappergeräuschen beim Spielen. Die
Metallteile oxidieren (rosten) wesentlich leichter. Im Instrument verbautes Holz wurde
schlecht gelagert und kann Risse bilden oder bei zu trockener Luft bersten. Die
komplexe Bassmechanik quietscht, klemmt oder verbiegt sich. Die Instrumente riechen
chemisch und sind mit ihren Ausdünstungen nicht wirklich förderlich für die Gesundheit
eines Spielers.
Auch von Gebrauchtkäufen von Privatpersonen (es sei denn, Sie kennen den Verkäufer
persönlich) oder Schnäppchen von Flohmärkten rate ich grundsätzlich ab. Solche
Instrumente sollten immer erst vor dem Kauf von einem Fachmann genau durchgesehen
werden. Zu groß ist ansonsten die Lotterie beim Instrumentenkauf.
Ich erinnere mich hier an einen ganz besonders bitteren Fall. Ein Schüler hatte auf
einem Flohmarkt ein wunderschönes Instrument erstanden. Das Verdeck auf der
Diskantseite war mit Mosaiken aus Glasbrillanten besetzt und sah unglaublich exklusiv
aus. Die große Enttäuschung folgte bald. Außen Hui, innen Pfui! Es stellte sich schnell
heraus, daß das Innenleben des Instruments jenseits aller Reparaturmaßnahmen war und
es nur noch als Ausstellungsstück in einer Vitrine dienen konnte.
Darum möchte ich Ihnen raten: Warten Sie besser ab und hüten Sie sich vor
Schnäppchen. Ich berate Sie jedenfalls gerne vor einem Instrumentenkauf.